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Freitag, 2. Juni 2023

Wenn sich das Leben in Worte fassen ließe, bräuchte es keine Kameras

Mein Name ist Fee. Fee Jupiter. Ich gebe Ihnen genau dreißig Sekunden, um verhalten zu grinsen, laut schallend zu lachen oder mitleidig zu seufzen. Letzteres könnte ich forcieren, indem ich weitere Details zu meiner Person preisgebe, wie beispielsweise die wolfsweißen Korkenzieherlocken, das kleine zweite Kinn und eine Konfektionsgröße, die irgendwo jenseits der Sechsundvierzig angesiedelt ist. Die dazu passende üppige Oberweite habe ich leider nicht. Hatte ich noch nie. Den unbändigen Lockenkopf sowie eine leicht adipöse Veranlagung hingegen schon, wobei mein Hintern überraschenderweise keinen Anlass zur Klage und es sogar den Ansatz einer Taille gibt. Noch.

 

Ich verbrachte die letzten fünfundzwanzig Jahre meines Lebens überwiegend mit Warten. Bis mein dänischer Geliebter und Vater meines einzigen Sohnes mir mitteilte, dass er sich zur Ruhe und mich sozusagen vor die Tür setzen würde. Mit einem Schlag verliere ich meinen Partner, meinen Job und meine Wohnung.

 

Zuflucht finde ich in einer nicht ganz gewöhnlichen WG. Fernab meiner Vergangenheit, nah bei meiner Zukunft. Das Leben verlangt von uns sehr oft, dass wir Dinge wegstecken, für die wir keine Tasche haben. Aber da gibt es Menschen, die uns beim Tragen helfen und plötzlich ganz neue Perspektiven eröffnen. Aus einer Einzelgängerin wird ein Rudelmitglied, und aus Nils... Ach, das lesen Sie doch bitte lieber selbst, ja?

 

 

Pummelfee schließt an die Geschehnisse des Romans Schwesterherz aus dem Jahr 2013 an.

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